Öffentlicher Wettbewerb: | 2012 |
Veranstalterin: | Stadtbauten Bern |
Geschossfläche GF SIA 416: | 7’316 m2 |
Hauptnutzfläche HNF: | 3’484 m2 |
Gebäudevolumen SIA 416: | 31’701 m3 |
Verfasser: | Stefan Gysel Martin Zulauf Simon Gysel Sebastian Hürny |
50 Jahre nach dem Bau der Monbijoubrücke bietet sich die Gelegenheit, mit der Erweiterung des Kirchenfeldschulhauses auf die veränderte Situation zu reagieren. Zwar hat die nach 1925 gebaute Turnhalle den Platz für die künftige Brücke bereits freigehalten. Sie steht jedoch etwas verloren neben dem grossmassstäblichen Brückenbauwerk. Die neue Halle markiert den östlichen Brückenkopf und trennt zusammen mit dem Flachbau der Basisstufe den Aussenraum der Schule von der lärmigen Strasse.
Das Gebäude bestimmt den Rahmen – vom Grossen Ganzen bis ins Detail. Durch die Auslagerung der Basisstufe werden die Räume im Erdgeschoss frei für die Tagesschule. Die Werkräume liegen wieder logisch im Untergeschoss - zusammen mit Technik- und Hauswarträumen. Im 1. und 2. Obergeschoss finden sich unverändert wie bisher die Klassenzimmer. Den markantesten Eingriff in die alte Substanz bildet die Weiterführung der Treppenanlage bis ins Dachgeschoss und das zugehörige Glasoblicht hinter dem Mittelrisalit. Es bringt viel Tageslicht in die Räume und Verkehrsflächen des Dachgeschosses, so dass auf zusätzliche Lukarnen verzichtet werden kann. Knapp die Hälfte des Dachgeschosses bleibt unausgebaut und dient für Lüftung und Lager.
Die zweigeschossige Turnhalle wird im Schnitt gleichsam gespiegelt: die eingegrabene Halle wird allseitig durch ein Normalgeschoss hohes Oblichtband belichtet – bei der oberen Halle erfolgt die Belichtung umgekehrt auf Hallenniveau. Die beiden Fensterbänder betonen die neu geschaffene Zugangsebene und heben gleichzeitig den oberen Hallenkörper ab. Die transparente Durchlässigkeit ist auch auf der vierten Hallenseite mit der Erschliessung gewahrt. Die untere Halle mitsamt Decke ist massiv betoniert, die obere als leichter Holzbau aufgesetzt. Als Wetterhaut wird ein halbtransparentes Streckmetall vorgeschlagen.
Ein besonders prägendes Element des Aussenraums beim Kirchenfeld Schulhaus ist seine Anordnung auf zwei Ebenen. Die daraus entstehende Dynamik wird mit den vorgeschlagenen Terrassen des Neubaus aufgenommen und weitergeführt. Unter der Turnhalle Galerie entsteht gleichzeitig ein geschützter, ruhender Bereich mit interessanten Sichtbezügen quer durch die Turnhalle und auf die Freifläche. Durch die bestehenden und neuen Erschliessungswege ergibt sich eine natürliche Zonierung mit einer etwas gesonderten Aussenfläche für die Basisstufe. Im Übrigen braucht es wenig Änderungen, es kann weiter wachsen, was da ist.