Öffentlicher Wettbewerb: | 2009 |
Veranstalter und Auftraggeber: | Bernischer Verein für Gefangenen- und Entlassenenfürsorge |
Geschossfläche GF SIA 416: | 2’646 m2 (Alt- und Neubau) |
Hauptnutzfläche HNF: | 1’885 m2 (Alt- und Neubau) |
Gebäudevolumen SIA 416: | 4’455 m3 (Neubau, Altbau unverändert) |
Verfasser: | Reinhard Briner Lorenz Frauchiger Martin Zulauf |
So einfach wie möglich übernimmt der Projektvorschlag das gegebene Bebauungsmuster und sucht es zu bestärken. Der Neubau im Norden des Baufeldes schafft im Zusammenspiel mit dem bestehenden Hauptgebäude einen qualitätvollen Wohnhof. Auf seiner Rückseite bildet der Neubautrakt ein Geschoss tiefer zu den Spinnerei-Bauten hin einen Werkhof, der die Atelierräume im Tiefparterre als Aussen-Arbeitsfläche optimal ergänzt.
Durch seine kompakte Form und die optimale Orientierung bietet der Neubau für einen Passivhaus Standard sehr gute Voraussetzungen. Es erscheint deshalb zweckmässig, hier verstärkt in Energieeffizienz zu investieren, während beim Altbau Massnahmen wie z. Bsp Komfortlüftung für die Wohnräume dem Konzept der „genügsamen Unterkunft für nicht ewig“ kaum angemessen wären.
Design to cost ist dann erfolgreich, wenn die geplanten Massnahmen konzentriert statt verstreut ansetzen und wenn durch etappiertes Bauen auch während der Ausführung Standardanpassungen kostenwirksam vorgenommen werden können.
Sobald der Neubau realisiert sein wird, besteht der notwendige Nutzungsspielraum, um den Altbau abschnittweise umzubauen, ohne dass das Wohnangebot einschneidend reduziert werden muss. In einer etwas gedehnten Umbauphase ist es möglich, die interessierten BewohnerInnen in die Arbeiten zu integrieren. Unabhängig davon wird der Sanierungsteil des Projektes bestimmt sein von Überraschungen, wieder erwägendem Hin und Her und Improvisationen. Das macht ihn besonders interessant.