Öffentlicher Wettbewerb: | 2009 |
Bauinventar: | Erhaltenswert |
Fertigstellung: | 2017 |
Bauherr: | Stadtbauten Bern |
Geschossfläche GF SIA 416: | 334 m2 |
Hauptnutzfläche HNF: | 1 m2 |
Gebäudevolumen SIA 416: | 1’022 m3 |
Baukosten BKP 1+2: | CHF 1’458’500.- |
Verfasser: | Lorenz Frauchiger Martin Bauer |
Architekturfotografie: | Dominique Uldry |
In das bestehende Bauernhaus Brünnenhof wurde im Ökonomieteil eine Sportgarderobe mit den entsprechenden Nebenräumen eingebaut. Da das Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert stammt und denkmalpflegerisch als erhaltenswert eingestuft ist, durften an der Gebäudehülle keine Veränderungen vorgenommen werden, ausgenommen davon sind die neuen Erschliessungen.
Das realisierte Projekt resultiert aus dem 2009 durchgeführten Projektwettbewerb für den Neubau der Schule Brünnen mit Tageschule, Primarschule, Kindergärten und Sportanlage. Ausgegliedert aus dem Raumprogramm der schulischen Nutzungen besetzt der Neubau der Sportgarderoben im Brünnenhof die bis heute schwach genutzten Lagerflächen und kann die neue Nutzung am Ort der Bedürfnisse anbieten. Der Einbau verursacht nur geringe Anpassungen und ist an die Südfassade einzig an zwei neuen Ausgängen erkennbar. Im Innern besetzen die neuen Garderoben den Bereich der alten Stallungen und respektieren so die klare Gliederung der Bauerhaustypologie (Wohnteil, Tennbereich, Stallungen). Unter dem Dach wurde ein zweigeschossiger praktisch quadratischer Baukörper im Geviert der bestehenden Aussenwände eingebaut.
Der Garderobeneinbau wird als massiver Körper in das bestehende Volumen eingebaut und orientiert sich am materialgerechten Einsatz einfacher Ökonomiebauten mit hoher manueller Belastung. In diesem Sinne werden die Trennwände in Kalksandsteinen gemauert und ergeben so auch gleich die fertige Wandoberfläche. Wo nötig werden diese aufgrund der Spritzwasserbelastung in den Duschen mit Feinsteinzeugplatten verkleidet. Der Materialgerechte Einsatz zeigt sich auch in allen Schreinerarbeiten, wo ausschliesslich geoeltes Eichenholz mit hoher Wiederstandsfähigkeit zum Einsatz kommt. Als einziges Element ohne eigene Materialfarbe werden die Polyurethan-Böden im einem flaschengrünen Farbton eigebracht. Die so erzeugte Raumstimmung wird der temporären Nutzung mit wechselndem Publikum gerecht, die weder Wohnlichkeit ausstrahlen, noch zum verweilen einladen soll.