Öffentlicher Wettbewerb: | 2009 |
Auftraggeberin: | Caisse de Pensions Swatch Group |
Geschossfläche GF SIA 416: | 14’835 m2 |
Gebäudevolumen SIA 416: | 44’757 m3 |
Verfasser: | Reinhard Briner Lorenz Frauchiger Martin Zulauf |
In Zusammenarbeit mit: | Reinhard Partner, Planer und Architekten AG |
Nachhaltigkeit wird in der Architektur zum übergeordneten Thema, wenn für dieses Jahrhundert gebaut werden soll. Neben die stadträumlichen Kriterien treten damit Aspekte der Volumetrie und Orientierung. Sie führen mit neuer Begründung zu städtebaulichen Lösungen, wie sie ähnlich bereits die klassische Moderne entwickelte. Das Projekt Park Lane bindet frei stehende Volumen in die Matrix des Qaurtiers ein und akzentuiert dabei den Übergang zum grosszügigen Stadtteilpark. Die gestaffelten Baukörper an der Collombstrasse führen das nördlich bereits angelegte Muster weiter und suchen bewusst den Kontrast zur geschlossenen Front des Baufeldes 11.
Die städtebaulich architektonische Setzung ermöglicht ohne grossen Aufwand eine gute Energiebilanz mit grossem Passivgewinn. Relativ tiefe Grundrisse und eine einfache Gebäudeform gewährleisten einen optimalen Formfaktor. Ergänzt mit thermosolaren Kollektoren für Warmwasser wird die Bebauung nahezu unabhängig von Fremd Wärmeenergie – mit Photovoltaik zusätzlich ist eine positive Energiebilanz möglich und die Ziele der 2000 Watt Gesellschaft in Reichweite.
Einstellhallen sind kaum oekologisch, speziell wenn sie in freies Gelände gebaut werden. Deshalb wird sie hier unter dem Längsbau angeordnet, so dass eine möglichst grosse Freifläche unversiegelt bleibt. Hier ist die Versickerung des Dach- und Terrassenwassers möglich und der Platz für eine biologische Klärung wäre vorhanden.
Im gesellschaftlich sozialen Bereich – dem dritten Eckpunkt der Nachhaltigkeit zeigt das Projekt Vorschläge für innovative Wohnformen. Die vertikale Flexibilität ermöglicht im Längsbau verschiedene Kombinationsformen und Mischungen. Ohne grösseren Aufwand können durch optionale Treppen Wohnungen und teile davon kombiniert werden – bei der Erstvermietung aber auch später. Die natürlich belichtete Rue Interieur in 2. OG verbindet die zwei Treppenanlagen und bildet den gemeinsamen Rückgrat des Gebäudes. Diese Erschliessungsform ermöglicht zudem, einen beträchtlichen Teil der Wohnflächen an die Dachterrasse anzubinden. Knapp 20 der 90 Wohnungen beinhalten interne Treppen, die übrigen sind behindertengängig.
Die Erdgeschoss Wohnungen sind via Privatgarten direkt von aussen zugänglich. Die übrigen Freiflächen sind für alle Bewohner und ihre hoffentlich zahlreichen Kinder frei zugänglich. Der Gemeinschaftsraum ist an der Nahtstelle von Stadtteilpark, Autobahnbegrünung und internem Freiraum vorgesehen.